Eberhard Fricke, einer der besten Kenner der westfälischen Feme-Gerichtsbarkeit, bezeichnet die Thingslinde als "Rechtsdenkmal, das weit und breit einmalig ist". Unter diesem Baum wurde im Mittelalter wohl so mancher Prozess geführt. Damals stand sie an der Kreuzung einer bedeutenden mittelalterlichen Landstraße (Frankfurt – Amsterdam) und war durch ihre Lage an der Straße auf der Höhe außerhalb des Dorfes weithin sichtbar. Dies war wohl auch der Grund, warum man dort eine Gerichtsstätte errichtete. Heute ist die durch ihr Alter besonders gezeichnete Linde, durch das moderne Neubaugebiet vom Stadtbild deutlich mehr eingeengt.
Der Begriff "Thing" erinnert an den Freigrafen, der die Verhandlungen einberief und die Freischöffen, die das Urteil fanden. Sie gehörten einem über das ganze Reich verbreiteten Schöffenbund an, der ein Geheimbund war. Die auf der anderen Straßenseite stehende, im Wuchs noch kräftigere "Kaiser-Wilhelm-Linde", erinnert an die Gründung des zweiten deutschen Kaiserreiches.
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