Thingslinde
Die Thingslinde ist ein alter Gerichtsbaum, unter dem wohl so mancher Prozess geführt wurde.
Informationen
Die große Linde im Norden der Stadt Kierspe erinnert an die Zeit der Femegerichte im Mittelalter. Sie gilt als Naturdenkmal und ist nach Schätzungen ca. 300 bis 400 Jahre alt.
Eberhard Fricke, einer der besten Kenner der westfälischen Feme-Gerichtsbarkeit, bezeichnet die Thingslinde als "Rechtsdenkmal, das weit und breit einmalig ist". Unter diesem Baum wurde im Mittelalter wohl so mancher Prozess geführt. Damals stand sie an der Kreuzung einer bedeutenden mittelalterlichen Landstraße (Frankfurt – Amsterdam) und war durch ihre Lage an der Straße auf der Höhe außerhalb des Dorfes weithin sichtbar. Dies war wohl auch der Grund, warum man dort eine Gerichtsstätte errichtete. Heute ist die durch ihr Alter besonders gezeichnete Linde, durch das moderne Neubaugebiet vom Stadtbild deutlich mehr eingeengt.
Der Begriff "Thing" erinnert an den Freigrafen, der die Verhandlungen einberief und die Freischöffen, die das Urteil fanden. Sie gehörten einem über das ganze Reich verbreiteten Schöffenbund an, der ein Geheimbund war.
Direkt gegenüber der Thingslinde wurde die Kaiser-Wilhelm-Linde gepflanzt, zu Ehren des damaligen Kaisers, bzw. der Gründung des damaligen Kaiserreichs.
Standort
Thingslinde