Pressemitteilung vom 26.11.2021

 
 

Aktionstag Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe

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Seit Beginn der Kampagne im Jahr 2002 wurden in über 100 Ländern Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft durchgeführt, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken. Der internationale Tag „Cities for Life” ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten mit ihren Bürgerinnen und Bürgern und möchte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Menschenrechte und den Wert des Lebens lenken. Seit 2002 sind allein in Deutschland fast 300 Städte an diesem wichtigen Aktionstag beteiligt.

Seit 2016 unterstützt die Stadt Kierspe den Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ und fördert damit den Vorschlag der Gemeinschaft, sich in Europa und weltweit für die endgültige Beseitigung der Todesstrafe einzusetzen.

Die Stadt Kierspe wird auf ihrer Homepage am 30.11.2021 ihre Unterstützung dokumentieren und einen Link zur Homepage der Gemeinschaft Sant’Egidio anbringen.

In den vergangenen Monaten gab es trotz der Pandemie weitere positive Entwicklungen im Bereich der Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe. Im Dezember 2020 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe mit noch größerer Zustimmung als in den vorherigen Jahren verabschiedet (123 Länder für ein Hinrichtungsmoratorium, vier neue Staaten unterstützten die Resolution zum ersten Mal).
Gute Nachrichten gibt es aus den USA, denn mit Virginia hat der 23. US-Bundesstaat die Todesstrafe abgeschafft und auf Bundesebene wurde nach den zahlreichen traurigen Vollstreckungen von Todesurteilen im vergangenen Jahr nun ein Moratorium der Hinrichtungen ausgerufen. In Afrika hat in diesem Jahre Sierra Leone die Todesstrafe abgeschafft und der Oberste Gerichtshof von Malawi hat die Todesstrafe als unvereinbar mit der Verfassung erklärt und einen wichtigen Schritt zu ihrer Abschaffung eingeleitet, sodass Afrika immer mehr auf dem Weg ist, nach Europa zum zweiten Kontinent ohne Todesstrafe zu werden.
Leider bleiben aber besorgniserregende Nachrichten nicht aus. Insbesondere sind aus den Krisengebieten im Zusammenhang mit dem Terrorismus steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren. Durch populistische Ideen kommt es auch in europäischen Ländern zu Äußerungen, die eine Wiedereinführung der Todesstrafe gerade bei schlimmen Vergehen fordern. Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens dringend erforderlich.

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung in ca. 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Seit 1998 engagiert sie sich gegen die Todesstrafe und setzt sich mit der World Coalition against the Death Penalty für ihre universale Abschaffung ein. Sie hat 2002 die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“ ins Leben gerufen. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Mitglieder von Sant’Egidio pflegen weltweit Hunderte von Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und sind weltweit im Einsatz für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen insbesondere in Afrika engagiert.

Weitere Informationen zu dem Aktionstag finden sich im Internet unter www.santegidio.org bzw. http://nodeathpenalty.santegidio.org/en


Sant’Egidio lädt zu einem Online-Seminar zu dem Thema mit wichtigem Akteuren und internationalen Zeugen am 30.11.2021 um 17:30 ein, um die Kampagne zu begleiten. Die Einladung mit den entsprechenden Zugangsdaten finden Sie hier.

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