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Menschen und Geschichte in Kierspe

Rönsahler Geschichte

Erste Erwähnungen von Rönsahl gibt es bereits um 1100 herum. Eintragungen über die Siedlungen Glietenberg und Haarhausen findet man im Register des Klosters Werden an der Ruhr.

1100

Erste Eintragung der Siedlungen Glietenberg und Haarhausen im Register des Kloster Werden an der Ruhr.

1260

Baujahr der Servatiuskirche (eventuell stand schon um 1003 eine Kapelle).

1367

Die Herrschaftsansprüche von Rönsahl wechseln vom Herzog Wilhelm von Berg nach Graf Adolf von der Mark. Die politische Grenze verschiebt sich im Laufe der Kriege mit Napoleon weiter nach Osten, bis zu der Stelle, wo sich heute der Grenzstein an der Hauptstraße befindet.

Foto: © Heimatverein Kierspe

1406

Graf Adolf II von der Mark bestimmt, dass die Einwohner der Kirchspiele Breckerfeld, Halver, Dahl und Rönsahl von dem hohen Gericht in Breckerfeld belangt werden dürfen.

1456

Ritter Johann von Edelkirchen erhält die Kirchspiele Halver und Rönsahl.

1560

Erste Erwähnung der Kirche St. Servatius als evangelische Kirche. Das Jahr 1560 gilt als offizielles Einführungsjahr der Reformation.

1565 - 1753

Ein Gericht in Rönsahl. Die Familie von den Bercken stellt über sechs Generationen den Richter, dessen Amt vererbt wird.

1620

Herr Jörgen Walter zu Harhausen (später wurde er Georg zu Harhausen, der Pulvermacher und zuletzt Georg Pulvermacher genannt) baut die erste Pulvermühle zu Ballenbrügge an der Lingese (heute in der Lingese Talsperre). Die Pulvermühle wird erstmalig im Rönsahler Kirchenrechnungshof erwähnt. Sein Schwiegersohn, Johann Cramer, errichtet in den folgenden Jahren eine weitere Pulvermühle in der Nähe von dem Dorf Rönsahl.

1720

Die Söhne von Jörgen Wolter zu Harhausen bauen zwei weitere Pulvermühlen auf der Becke.

1723

Die Söhne von Jörgen Wolter zu Harhausen errichten eine weitere Pulvermühle an der Wipper, unter „Gogarter Hof“.

1753

Friedrich der Zweite trennt die Justiz von der Verwaltung und so wird die Gerichtsbarkeit nach Breckerfeld verlegt. An die eigene Gerichtsbarkeit erinnert in Rönsahl bis Ende des 18. Jahrhundert ein „Trieselhäuschen“ auf dem Marktplatz. Dies ist ein drehbarer Käfig in dem Verbrecher und Diebe besonders am Sonntag „ausgestellt“ wurden. Jeder Kirchgänger hatte das Recht, das Triesel oder Drillhäuschen herumzudrehen.

1800

In Rönsahl sind mittlerweile 15 Pulvermühlen vorhanden. Von diesen 15 Pulvermühlen sind 13 in Besitz der Familie Cramer und Verwandten. In den nächsten Jahrzehnten kommen noch einige Mühlen hinzu. Insgesamt gibt es 36 Pulvermühlen.

1846

Nach Einführung der Landgemeindeordnung von 1841 wird Kierspe mit Rönsahl zu einem Amt erhoben.

1800 - 1872

Die bedeutende Pulverfirma „Cramer & Buchholz“ entsteht aus mehrfachen Heiraten zwischen den Familien Cramers aus Rönsahl und der Lenneper Pulverfamilie Buchholz.

1865

Familie Haase brennt im Haus „Im Grund“ erstmalig Schnaps. Später wird auch in der Brennerei am Kerspeweg Schnaps gebrannt.

1872

Die Pulverfirma „Cramer & Buchholz“ schließen sich mit anderen Pulvermühlen zur Rottweiler Pulver-AG mit Sitz in Köln zusammen. Sie kaufen die Pulverfabrik Hampe (Harz) und bilden die Rönsahler Pulverfabrik AG. Die übrigen Pulvermühlen schließen sich zur „Deutsche Pulverfabriken AG zu Rönsahl und Walsrode“ zusammen.
Die Rönsahler Pulverfabriken gründen in der folgenden Zeit:

  - die Rönsahler Kreditbank, aus der später der Barmer Bankverein hervorging,
  - die Bergisch Märkische Stein Industrie AG, Köln,
  - die Rübeländer Kalkwerke (später: Harzer Kalkindustrie AG, Elbingerode)
  - die chemische Fabrik in Egerpohl (später Biesterfeld, heute UOP)
  - eine Düngerfabrik in Gogarten, die später an eine Berliner Firma verkauft wurde.

1877

1. August: Gründung einer „Feuerlösch- und Rettungskompagnie“ in Rönsahl.

1913

16. Oktober: Kurzbesuch des Deutschen Kaisers Wilhelm II. bei den Rönsahler Pulverfabrikanten.

1931

Mit der Erfindung des Dynamits verliert die Pulverindustrie an Bedeutung und wurde am 15.12.1931 offiziell stillgelegt.

1945

Ende April: Arthur Voswinkel wird von der britischen Kommandantur zum Bürgermeister von Rönsahl ernannt.

1954

Bau der katholische Diasporakirche St. Engelbert.

1968

Durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Altena und der kreisfreien Stadt Lüdenscheid ist das Amt Kierspe, bestehend aus den Gemeinden Kierspe und Rönsahl, aufgelöst worden.

1969

1. Januar: Rönsahl wird Ortsteil der Stadt Kierspe.

1974

Durch eine weitere kommunale Neugliederung werden Teile des Stadtgebietes an Marienheide abgegeben, andere Teile aus dem Rheinisch-Bergischen-Kreis werden dafür eingemeindet.

1980

1. April: die Rönsahler Werkstatt wird aus der Waldheimat ausgegliedert und zieht in die alte Schule in Kierspe-Rönsahl, Vor dem Isern 4. 

1. Oktober: die Märkischen Werkstätten entstehen aus der Brügger Werkstatt und den Rönsahler Werkstatt.

1988

Erstmalige Teilnahme am Kreiswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" mit einem guten 5. Platz abgeschlossen.

1992

Goldmedaille beim Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" und damit Qualifikation für den Landeswettbewerb in 1993.

1993

Bronzemedaille beim Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden".

1999

1. September: die Märkischen Werkstätten feiern ihr 25-jähriges Jubiläum als Werkstatt.

2008

Privater Ankauf der denkmalgeschützten Brennerei Krugmann am Kerspeweg durch Ortsvorsteher / Ortsbürgermeister Horst Becker. Die denkmalgeschützten Brennerei wird als Dorfgemeinschaftshaus und historisches Museum genutzt.

2017

Zum 8. Mal erhält Rönsahl die Auszeichnung "Golddorf" beim Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft".

2018

Nach mehreren Bronzemedaillen erhält Rönsahl nun zum zweiten Mal die Silbermedaille  beim Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft".

2019

Am Meienborn entsteht ein neues Gewerbegebiet.

2021

14./15. Juli: Flutkatastrophe in NRW aufgrund von Starkregen. Auch Rönsahl ist davon betroffen.

2022

24. Oktober: Großbrand in der historischen Villa Buchholz. 

23. November: Ab sofort ist Rönsahl digital unterwegs. Seit heute ist die neue Dorf-App verfügbar.

Ausführlichere Informationen über die Geschichte von Rönsahl finden Sie auf der Homepage von GenWiki. Für die Inhalte der Homepage GenWiki ist nicht die Stadt Kierspe verantwortlich.

Sie haben Fragen?

Sie möchten gerne mehr über die Geschichte von Rönsahl erfahren? Dann melden Sie sich gern oder wenden sich an den Heimatverein.