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Schleiper Hammer

Industriemuseum

 
 

Lage und Adresse

Der Schleiper Hammer liegt auf dem Gebiet der Stadt Kierspe im Schleipetal, einem rechten Nebenbachtal der Volme:
Schleipe 3, 58566 Kierspe.

 
 

Lage:
Der Schleiper Hammer liegt auf dem Gebiet der Stadt Kierspe im Schleipetal, einem rechten Nebenbachtal der Volme:
Schleipe 3, 58566 Kierspe.
Nutzung: Seit 1989 im Besitz des Heimat-
vereins, ist in dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude ein betriebsfertiges Museum entstanden, welches die Tradition der Breitewarenschmiederei im oberen Volmetal in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts präsentiert.
In einer zweiten Abteilung wird die Anfangszeit der Bakelite-Verarbeitung dargestellt. Diese Fabrikation hat sich hier um 1930 u. a. auch im Schleiper Hammer entwickelt.

Präsentation:
In der Schmiedeabteilung sind Feder- und Fallhämmer, sowie eine Besäumschere funktionsbereit, die durch eine turbinengetriebene Transmission oder Elektroantrieb arbeiten.

In der Schlosserei sind zusätzlich aufgestellt: eine Bandsäge, Universalfräsmaschine, Shaping, Langhobelmaschine, Stanzen und eine Drehbank.

In der Bakelite-Abteilung befinden sich hand- und motorgetriebene Kniehebelpressen, eine Hydraulikpresse, eine Entgraterei und Schleiferei. Zur Demonstration werden die beliebten Eierbecher und Gedenkteller gepresst. Zu sehen sind auch in einer kleinen Ausstellung interessante Bakelite-Erzeugnisse, die aus dem einzigartig in Deutschland vorhandenen Kiersper Bakelitmuseum stammen.

Video:
Im Video sehen Sie die alten Maschinen in Aktion.
(Größe des Videos: 260 MB)

Geschichte:
Die erste schriftliche Erwähnung stammt erst aus dem Jahre 1815: Die Gebrüder Schriever kauften den Betrieb und errichteten nur fünf Jahre später in der Nähe ein stattliches Wohnhaus, das "Reidemeisterhaus", welches Tradition und Bedeutung der Hammerwerksbesitzer vor Ort eindrucksvoll repräsentiert. Das ursprüngliche Alter des Hammers kann nicht angegeben werden. Es ist jedoch überliefert, dass auf dem Gelände des oberen Betriebsteiches beim Ausschachten die Ruine einer Eisenhütte zutage kam.
Die Eisenverhüttung spielte im Bereich der oberen Volme seit dem 13.Jahrhunderteine große Rolle. Mit der Einführung wassergetriebener Gebläse wurden hier nahezu flächendeckend an den Bächen Schmelzöfen errichtet, in denen schon flüssiges Roheisen gewonnen wurde, welches in einem weiteren Verfahren zu Schmiedeeisen "gefrischt" wurde. Für dieses Eisen, den "Osemund" wurde das märkische Sauerland weit über seine Grenzen bekannt. Im oberen Talbereich befinden sich noch Reste einer weiteren Eisenhütte und zweier Osemund-Hämmer.
Im 19. Jahrhundert konnten mit der Einführung neuer Technologien diese Hammerwerke nicht mehr bestehen. Sie wurden aufgegeben, oder durch die Umstellung auf Breitewarenschmiederei weiter erhalten.
Breitewaren sind z.B.: Spaten, Schüppen, Hacken, Rübenheber, die auch im Schleiper Hammer hergestellt wurden.

Mit dem Bau der Eisenbahn im oberen Volmetal bekam das Hammerwerk durch seine Nähe zur Eisenbahn Aufwind. Eine Turbine von 25 PS ersetzte das Wasserrad, das Gebäude wurde seitdem in einer Reihe von kleinen Bauabschnitten zu einer Fabrik erweitert, in der alle Arbeitsgänge zur Herstellung der Breitewaren unter einem Dach zusammen gefasst werden konnten. Der Einbau der Transmission und die Aufstellung einer "Locomobile", die zugeschaltet wurde, wenn die Wasserkraft nicht mehr reichte, ermöglichten den entscheidenden Schritt zur Entwicklung einer Fabrik. Seit den 30er Jahren wurden auch andere Fabrikationen betrieben. Die Kunststofffabrik Potthoff wurde hier als Schraubenfabrik gegründet, Gleiches gilt für die Firma Grote & Brocksieper, die Werkzeuge produzierte. Die Firmen Schröder und de Graat machten eine Bakelite-Presserei auf, ein Beispiel dafür, dass Wasserhammer und Bakelite-Verarbeitung durchaus eine Einheit bilden können.

Der Wandel von den Hammerschmieden zur Industrialisierung
Durch die technische Entwicklung des Stahls entstanden neue Berufe wie z.B. Metallbauer, Maschinenschlosser und Werkzeugmacher (heute Feinwerkmechaniker). Auch in Kierspe schloss man sich diesem Trend an.
Der Siegeszug der Werkzeugmaschinen begann unaufhaltsam, um die große Nachfrage von Press-, Spritz- und Stanzwerkzeugen zu decken. Die Werkzeugmacher begannen die „Formen“ herzustellen, die für die Massenproduktion von Metall- und Kunststoffteilen benötigt wurden. Einige Werkzeugmacher gründeten eigene Betriebe und produzierten mit Pressen, Spritz- und Stanzmaschinen Massenprodukte und brachten es z. T. zu einer beachtlichen Betriebsgröße mit vielen Arbeitsplätzen. Die so entstandenen Qualitätsprodukte wurden weit über die Grenzen hinaus bekannt. Die Kunden kamen aus der Elektro-, Auto- und Gebrauchsgüterindustrie.

Die heimische Region wurde ab circa 1930 als westliches Kompetenzzentrum für Metall- und Kunststoffverarbeitung bezeichnet.
Aktuell gibt es im Bereich Südwestfalen viele Internehmen mit Weltmarktführerschaft, z.Zt. sind es über 150 Firmen aus den Bereichen der Metall- und Elektroindustrie.

Das ist der Grund, warum der Heimatverein Kierspe e.V. im Schleiper Hammer ein betriebsfertiges Industriemuseum geschaffen hat um zu zeigen, wie schon vor 100 Jahren mit Maschinen und Vorrichtungen präzise gearbeitet wurde.
Seit Januar 2016 trägt der Schleiper Hammer offiziell den Titel Außerschulischer Lernort im Rahmen der Regionale 2013 "Südwestfalen macht Schule".
Das Workshop-Angebot für Lehrer und Schüler beinhaltet Lernprogramme "Wir schmieden einen Kleiderhaken" und "Wir pressen einen Eierbecher". Ergänzend zum passenden Unterrichtsthema werden praktische Erfahrungen gesammelt. Früh können sich die Jugendlichen mit Arbeitswelten vertraut machen und bekommen eine Entscheidungshilfe, in welche berufliche Richtung es später gehen soll. (Siehe auch Link Außerschulischer Lernort)

 
 

Terminvereinbarung:
Frau Katalin Kleinhofer, Tel. 02359/661140 - Stadt Kierspe 

Merkmale Schleiper Hammer:
>barrierefrei<
2 Betriebsteiche
Stromerzeugung mittels Turbine und Generator mit Netzeinspeisung
Transmission für Maschinenantrieb

Metallverarbeitung:
Breitewaren-Schmiederei, Feder- und Fallhämmer, mit Besäumschere, Langhobelmaschine, ein Shaping, Universalfräsmaschine, Drehbank. Stanzen. Herstellung von Spaten, Schüppen, Hacken.

Kunststoffverarbeitung:
Kunststoffpressen Hand- u. Hydraulikbetrieb), Herstellung von Bakelit-Produkten: Haushaltsartikel, Dekodosen, Eierbecher und Gedenk-Teller

Förderung:
NRW Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege
www.nrw-stiftung/projekte.de

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Besichtigung:
Geöffnet von April bis Oktober jeden 1. Mittwoch im Monat, 10 bis 15 Uhr.
Von November bis März ist die Anlage geschlossen - ausgenommen der Adventsbasar.

Besucherhinweis: Im Frühjahr und Herbst wird wärmere Kleidung empfohlen.

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Schautage mit Vorführungen:
Pfingstmontag (Mühlentag),
am 2. Sonntag im September (Tag des offenen Denkmals).

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Adventsbasar:
2-tägige Sonderveranstaltung seit 1994
am 1. Adventwochenende. Heimische Vereine, Gruppen und Künstler bieten viel Interessantes.
Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.

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Sonderveranstaltungen:
Gruppen, die das Hammerwerk außerhalb der oben genannten Zeiten in Betrieb erleben möchten, sind herzlich willkommen.
Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter
Tel. 02359/661140
Frau Katalin Kleinhofer - Stadt Kierspe

Eintritt kostenlos - wir freuen uns jedoch über Ihre Spende!


E-mail: hmtvrnkrspd
www.kierspe.de/heimatverein



Wir freuen uns über Ihren Besuch!
(PHe 10.2019)

Aktuelle Infos:


Aufgrund der Corona-Pandemie sind in allen Einrichtungen die aktuell geltenden Schutzauflagen einzuhalten.

Wir bitten um Verständnis. 

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Die Mühlendatenbank ist online!

Über den Link Mühlendatenbank können Sie nach Mühlen in der Nähe, in Deutschland oder weltweit suchen
und etwas über technische Details, Geschichte und vieles mehr erfahren.

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Allgemeine Infos:


Bakelitmuseum
Altes Amtshaus

Friedrich-Ebert-Str. 380
58566 Kierspe

Öffnungszeiten:
jeden 1. Mittwoch im Monat
außer an Feiertagen
von 15 bis 18 Uhr,
oder nach Vereinbarung.

Wir freuen uns über Ihren
Besuch!

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Fritz-Linde-Museum
Höferhof 23
58566 Kierspe

Öffnungszeiten:
jeden 1. Dienstag im Monat
von 15 bis 17 Uhr
Es gibt Kaffee und Kuchen!

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Schleiper Hammer
Schleipe 3
58566 Kierspe

Besichtigungsmöglichkeit:

Ab April bis Ende Oktober ist das Museum jeden
1. Mittwoch im Monat
von 10 - 15 Uhr geöffnet.

Schmiedetage finden statt am Mühlentag (Pfingstmontag) und am zweiten Sonntag im September
("Tag des offenen Denkmals").

Sondertermine für Gruppen sind nach Voranmeldung möglich:
Tel. 02359/661-140